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Was Sie über die Menopause wissen müssen

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Alle Frauen durchlaufen die Menopause, doch oft ist ihnen das Thema unangenehm, und es fällt ihnen schwer, darüber zu sprechen. Wir möchten die Ursache und die Symptome der Menopause offen erklären und Ihnen Hilfe und Ratschläge geben – ganz gleich, ob Sie selbst die Menopause erleben oder ob Sie einfach besser gerüstet sein möchten, um einen geliebten Menschen unterstützen zu können.

Warum tritt die Menopause ein?

Wie die Pubertät ist auch die Menopause eine direkte Folge eines veränderten Gleichgewichts der Geschlechtshormone im Körper. In der Pubertät beginnt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron, die mit der Menopause endet. Im natürlichen Prozess der Menopause stellen die Eierstöcke die Freisetzung der Eizellen und die Produktion dieser Hormone ein. Damit enden die Menstruation und das gebärfähige Alter.1 In der Regel geschieht dies im Alter von 45 bis 55 Jahren. Rund 1 Prozent aller Frauen erlebt eine vorzeitige Menopause. Das bedeutet: Bei ihnen tritt die Menopause bereits vor dem 40. Lebensjahr ein.2 Auch das Entfernen der Eierstöcke in einem chirurgischen Eingriff oder eine Chemotherapie oder Hormontherapie zur Behandlung von Brustkrebs kann zum Eintreten der Menopause führen.

Die klaren Zeichen der Menopause sind das Ende der Menstruation und der Fruchtbarkeit, aber im Vorfeld der Menopause kann eine ganze Reihe von Symptomen auftreten. Diese Symptome treten vor allem während der Perimenopause auf, also in der Zeit vor der eigentlichen Menopause. Die Perimenopause kann 8 bis 20 Jahre vor der Menopause beginnen, also im vierten oder sogar dritten Lebensjahrzehnt einer Frau. Vor dieser Zeit sind Frauen prämenopausal. Mit anderen Worten: Sie haben keine Symptome der Perimenopause oder der Menopause.

Auch Männer erleben einen Rückgang der Sexualhormone. Als Gegenstück zur Menopause der Frauen gibt es bei manchen Männern die sogenannte Andropause, bei der Symptome wie verringerte Libido auf einen Testosteronmangel hindeuten.3 Weitere Symptome sind:

• Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
• Verlust der Muskelmasse und verringerte Kraft und Ausdauer
• Umverteilung von Fettgewebe, z. B. Entwicklung eines größeren Bauchs oder Aufnahme von mehr Fett um das Brustgewebe
• Schlafstörungen und Müdigkeit
• Konzentrationsschwäche oder allgemeiner Energiemangel

Überraschende Symptome der Menopause

Einige Symptome der Menopause treten häufiger auf als andere. Viele Symptome beginnen in der Perimenopause, darunter:

• Unregelmäßige Monatsblutungen
• Hitzewallungen
• Nächtliche Schweißausbrüche
• Erschöpfung und Schlafstörungen
• Ängste oder eine getrübte Stimmung

Es gibt jedoch auch andere überraschende Symptome, die Ihre physiologische Gesundheit betreffen und auf das Eintreten der Menopause hindeuten könnten:

Ödeme und Blähungen: Die hormonellen Veränderungen im Vorfeld der Menopause können zu geschwollenen Knöcheln, Händen und Füßen führen, weil sich mehr Wasser im Körper ansammelt. Auch Blähungen können öfter auftreten.

Scheidentrockenheit: Obwohl Scheidentrockenheit selten erwähnt wird, ist sie eines der häufigsten Symptome der Menopause. Aufgrund des fallenden Östrogenspiegels wird das Vaginalgewebe dünner und anfälliger für Reizungen.

Verdauungsprobleme: Magenschmerzen treten in der Perimenopause besonders häufig auf, da sie Stress verstärken und die Verdauung beeinträchtigen kann. Vielleicht haben Sie im Laufe Ihres Lebens bemerkt, dass Stress oder Ängste zu Magenschmerzen oder -krämpfe führen können – und das gilt auch für die Menopause.

Verminderte Libido: Wenn der Körper die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron einstellt, verringert sich auch das sexuelle Verlangen. Wenn Sie sich davon betroffen fühlen, versuchen Sie, sich gesund und nährstoffreich zu ernähren und jeden Tag mindestens 30 Minuten Sport zu treiben, denn wenn Sie sich gut fühlen, steigert das auch die Libido.

Stimmungsschwankungen: Wie beim prämenstruellen Syndrom können Schwankungen des Hormonspiegels auch bei der Menopause dazu führen, dass Sie sich gereizt, ängstlich, depressiv oder ständig den Tränen nahe fühlen. Aus Studien geht hervor, dass diese Symptome während der Menopause besonders ausgeprägt sein können, da der Rückgang des Östrogens die Art und Weise verändert, wie der Körper mit dem Glückshormon Serotonin umgeht.4

Kopfschmerzen: Möglicherweise kennen Sie die Auswirkungen von Hormonen auf den Kopf bereits, denn viele Frauen leiden während der Menstruation unter Kopfschmerzen. Auch die Menopause kann Ihnen also buchstäblich Kopfschmerzen bereiten.

Gewichtszunahme: Es gibt eine Reihe von Gründen, aus denen Sie während der Menopause möglicherweise ein paar Pfund zulegen. Auch hier kann die Fluktuation der Hormone ein Faktor sein, aber andere Symptome der Menopause, insbesondere Erschöpfung, beeinträchtigen unsere Motivation, uns zu bewegen, und lassen uns eher zu Snacks mit einem hohen Fett- und Zuckeranteil greifen, anstatt uns die Zeit zu nehmen, etwas Gesundes zuzubereiten.

Burning-Mouth-Syndrom: Die Menopause kann die Speichelproduktion einschränken, was zu Mundtrockenheit und dem sogenannten „Burning-Mouth-Syndrom“ führen kann. Dies wirkt sich auf den Gaumen, die Lippen und die Wangen aus und kann einen metallischen Geschmack im Mund hinterlassen.

Dünner werdendes Haar: Wie die anderen Symptome der Menopause ist auch dünner werdendes Haar eine Folge der hormonellen Veränderungen. Östrogen und Progesteron tragen zum Wachstum unseres Haars bei, und wenn ihr Spiegel sinkt, kann der von Androgen steigen. Dadurch schrumpfen die Haarfollikel, und das Haar erscheint dünner. Auch eine unausgewogene Ernährung und Stress können zu Haarausfall führen.

Kribbeln: Der schwankende Östrogenspiegel während der Menopause kann sich auf das zentrale Nervensystem auswirken. Dies führt zu unerwarteten Erscheinungen wie Taubheit oder Kribbeln in den Händen und Füßen.

Juckreiz: Der sinkende Östrogenspiegel hat einen Dominoeffekt auf die Produktion der natürlichen Öle und des Kollagens in der Haut. Dadurch fühlt sich die Haut weniger hydriert an und juckt leichter.

Herzrasen: Jede Veränderung des gewohnten Herzschlagmusters kann beängstigend sein und sollte stets durch einen Arzt untersucht werden, aber Herzrasen kann ein Symptom der Menopause sein. Das ist in der Regel kein Grund zur Sorge und einfach das Ergebnis eines niedrigeren Östrogenspiegels, der zu einer Überstimulation Ihres zentralen Nervensystems führt.

Osteoporose: Auch die Knochendichte wird durch hormonelle Veränderungen beeinflusst, und Osteoporose steht in engem Zusammenhang mit einem Östrogenmangel. Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn Sie sich Sorgen machen. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, für ausreichendes Calcium in der Ernährung zu sorgen, denn Calcium ist unerlässlich für die Knochengesundheit.5

Wie kann ich mir die Menopause leichter machen?

Sie stehen mit der Menopause nicht alleine da, und es gibt Hilfe. Ob Sie nun mit einem Arzt, mit Familienmitgliedern, Freunden oder sogar Fremden in einer Selbsthilfegruppe online oder vor Ort sprechen: Wichtig ist, dass Sie nicht versuchen, Ihre Probleme unter den Teppich zu kehren. Viele leidige Symptome, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen, lassen sich wirkungsvoll behandeln. Wenn Sie unter negativen Gedanken oder anderen psychischen oder körperlichen Symptomen leiden, halten Sie sich stets vor Auge, dass dies nicht Ihre Schuld ist.

Eine gesunde Ernährung ist immer ein positiver Schritt, um unangenehme Symptome in den Griff zu bekommen. Reduzieren Sie Salz und mit Kohlensäure versetzte Getränke, kauen Sie gründlicher, essen Sie kleinere Mahlzeiten – und diese langsamer. All das hilft, Ödemen und Blähungen vorzubeugen. Hitzewallungen lassen sich durch ein kühles Getränk sowie durch das Reduzieren des Koffein- und Alkoholkonsums lindern. Mit dünnerem Haar können Sie möglicherweise besser umgehen, wenn Sie sicherstellen, dass Sie genügend Vollkorn, Obst und Gemüse essen.

Leiden Sie unter Stimmungsschwankungen? Wenn Sie mit negativen Emotionen zu kämpfen haben, gibt es Möglichkeiten, den Serotoninspiegel auf natürliche Weise zu erhöhen. Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren tragen nachweislich zur Serotoninsynthese bei6). Schon kurze Einwirkungen von Sonnenlicht regen die Produktion von Vitamin D im Körper an. Sie können Vitamin D auch mit einer gesunden Ernährung aufnehmen, die fettreichen Fisch wie Makrele und Lachs, Käse und Eigelb sowie mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel wie Orangensaft und Zerealien enthält.

Wie vermeiden Sie Spannungen, wenn eine Frau in Ihrem Leben die Menopause durchläuft?

Die Menopause ist manchmal nicht nur für die direkt Betroffene eine schwierige Zeit, sondern auch für Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld. Ob Sie zum Blitzableiter der Stimmungsschwankungen werden oder es Ihnen einfach nur schwer fällt, eine Frau, die Ihnen nahe steht, mit einer ganzen Reihe körperlicher oder emotionaler Symptome kämpfen zu sehen: Es kann eine echte Herausforderung sein. Noch schwieriger wird es, wenn auch andere Familienmitglieder hormonbedingte Veränderungen durchlaufen oder Schwierigkeiten mit ihrer eigenen physiologischen Gesundheit haben. In einem Haushalt mit Eltern und Teenagern ist es durchaus möglich, dass sie alle gleichzeitig entweder die Menopause, Andropause, Pubertät oder den Beginn der Menstruation erleben.

Üben Sie stets Rücksicht mit sich selbst, aber auch mit einander. Sie haben ebenso wenig Kontrolle über die hormonellen Auswirkungen der Menopause, wie Ihr Partner oder Ihre Kinder über deren eigene hormonelle Schwankungen haben. Denken Sie immer daran, dass Sie sich Hilfe holen können, und lassen Sie Ihre Liebsten nicht einfach abblitzen.

  1. https://www.nichd.nih.gov/health/topics/menopause/conditioninfo/causes []
  2. https://www.nhs.uk/conditions/menopause/ []
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4046605/ []
  4. https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1534582305277152 []
  5. https://www.health.harvard.edu/blog/how-well-does-calcium-intake-really-protect-your-bones-201509308384 []
  6. (https://faseb.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1096/fj.14-268342 []